4 Jahre Red Fairy

Heute ist der Tag aller Tage.

4 Jahre existiert nun Red Fairy. 4 Jahre in denen ich rezensiere, promote, supporte und in denen ich immer mehr aufgehe. 4 Jahre voller Zuversicht aber auch Zweifel, Freude und Spaß sowie Traurigkeit, Enthusiasmus sowie Skepsis sind nun ins Land gezogen. 4 Jahre die schwer in Worte zu fassen sind, denn ich bin nicht mehr die Person die ich einst war.

Ich bin endlich ich!

Während ich früher versuchte es allen irgendwie recht zu machen, den meisten zu gefallen und niemanden zu enttäuschen ist etwas auf der Strecke geblieben. Nämlich ich. Ich hab mich zwar nie verstellt, dennoch hab ich mich nicht immer getraut den Menschen zu zeigen wer ich wirklich bin. Zu zeigen, was mich ausmacht, zu zeigen, was mir alles wichtig ist. Zu zeigen wie ich mich innerlich fühle. Ich hatte Angst! Angst zu zeigen wer ich bin, Angst meine Gedanken laut auszusprechen, Angst davor, das meine Worte gegen mich verwendet werden, denn es war eine Zeit, in der ich meine Stimme und irgendwie auch mich verloren hatte. Obwohl ich sprach, obwohl ich rezensierte, war es nicht 100% ich.

Nun, nachdem 2018 in privater Hinsicht viel passiert ist, vieles, was ich öffentlich jedoch nicht auf den Tisch legen werde, ist mir eines bewusst geworden. Wie Jana Crämer so schön sagt: Schweigen ändert nichts!

Denn nur weil ich immer in die Kamera gelacht habe, heißt es nicht, dass es mir auch tatsächlich immer gut ging und dass ich glücklich war. Manchmal ist vieles nach aussen hin mehr Schein als Sein.

Bereits mein ganzes Leben habe ich schon mit Mobbing zu tun, dennoch waren die letzten 8 Jahre die Hölle auf Erden für mich. ich funktionierte nur noch. Irgendwie! Aber so wirklich selbst das nicht mehr. Im November 2018 stand endlich ein Wandel an, und dies war der Zeitpunkt, als ich mein Schweigen brach. Es war der Zeitpunkt, wo ich als Opfer meine Stimme endlich wiederfand. Es war der Zeitpunkt, als mir vieles bewusst wurde, und der Zeitpunkt, als Red Fairy sich endgültig veränderte. Denn weil ich durchmachte was ich durchmachte, möchte ich etwas bewirken, ich möchte, dass Menschen hinsehen, dass sie sehen, das Mobbing real ist. Das Mobbing vieles zerstören kann. Das es tatsächlich auch diverse Leben zerstört. Das es nicht so harmlos ist, wie viele meinen oder denken. Selbst ich zweifel ständig und hab ein enorm verkorkstes Wahrnehmungsbild von mir. Ich sehe mich anders, als das ihr dort draußen mich seht. Es gibt so viele Stufen des Mobbings, was vielen gar nicht bewusst ist. Besonders in der heutigen Zeit wird vieles auch noch einmal durch Social Media vereinfacht und Tätern eine Plattform geboten. Deswegen möchte ich hin und wieder diese Thematik ansprechen, denn wie ich bereits sagte: Schweigen ändert nichts. Es ändert sich nur dann etwas, wenn man es immer wieder anspricht, darüber redet und versucht den Mitmenschen die Augen zu öffnen.

Aber das ist nicht alles. Seit Anfang 2019 rezensiere ich immer weniger und weniger. Ich liebe es, euch Bücher zu empfehlen, euch zu erläutern, was manche Geschichten in mir auslösen, es ist eine andere Art der Rezension geworden. Ein Grund, warum ich auch nur noch ganz selten ein Rezensionsexemplar annehme. Denn sobald ich etwas erklären muss warum ich es gut finde oder nicht, fehlen mir in letzter Zeit oftmals die Worte. Ich weiß dann nicht wie ich es am besten beschreiben soll warum ich so denke und fühle, warum es ist wie es ist. Denn schließlich möchte ich dem Buch, dem Autor und dem Verlag gerecht werden. Es heißt aber nicht, dass ich von meinen gekauften Exemplaren keine Rezension schreibe und sie auf Amazon und Co teils veröffentliche, aber diese sind mittlerweile anders als zuvor und noch um einiges ehrlicher.

Viel mehr liegt mein Hauptaugenmerk mittlerweile woanders. Ich arbeite sehr oft als Betaleserin/Testleserin und viel intensiver mit Autoren zusammen als je zuvor, und genau das ist es, was ich liebe und was mich glücklich macht. Ich liebe es zu sehen wie eine Geschichte Form annimmt, wie sie zu dem wird, was sie am Ende ist. Zu sehen, wie aus einer Idee, eine Geschichte mit Emotionen wird, zu sehen, wie diese Geschichte euch da draußen am Ende berührt, dies ist ein Traum, es berührt mich zu sehen, wie nahe euch manche Geschichten gehen, und was diese in euch auslösen. Zusätzlich promote und supporte ich immer mehr. Und nein, ich bekomme nichts in den Hintern gesteckt. Das meiste finanziere ich selbst. Ich finanziere es tatsächlich aus meiner Tasche. 90-95% was ich euch zeige, habe ich selbst bezahlt, auch wenn viele der Meinung sind, dass ich dies alles gestellt bekomme. Dies ist nicht der Fall.

Ich bin nun zu einem Mensch geworden, der zu oft an sich und seine Fähigkeiten zweifelt und einverdammt falsches Wahrnehmungsbild von sich hat. Ein Mensch, der trotz allem, das Lachen und Lieben nicht verlernt hat. Ein Mensch der überaus dankbar ist. Ein Mensch, der trotz Tränen lachen kann und ein Mensch, der immer die Sonne in den dunklen Stunden sieht.

Nun ist es aber an der Zeit, danke zu sagen. Danke an euch allen, denn ohne euch, würde es diese 4 wundervollen Jahre nicht geben. Die Kommunikation mit euch ist unfassbar und zaubert mir jeden Tag aufs neue ein Lächeln ins Gesicht. All eure Meinungen, Erfahrungen oder auch Buchtipps bedeuten mir unglaublich viel.

Ich danke all den Autoren, Verlagen und Musikern für Euer vertrauen in meine Arbeit. Euer Vertrauen und auch die zusammenarbeit mit euch bedeuten mir unfassbar viel. Schlaflose Nächte hin oder her, es bereitet mir enormen Spaß besonders dann, wenn ich Euer Feedback zu meiner Arbeit bekomme.

Ich danke jedem einzelnen von Euch. Ihr seid einfach wunderbar. Lasst euch bitte nie etwas anderes einreden. Jeder von euch ist besonders und trägt sein Herz am rechten Fleck. Ein jeder von euch ist ein Teil von hier. Ohne euch, würde es mich in dieser Art nicht geben. ich danke euch allen für eure Treue, eure lieben Worte, eure Gedanken, für all eure super süßen und lieben Nachrichten die mich stets erreichen und dafür, das ihr hier seid.

Danke, danke, danke !

Eure Saskia